Nancy Faeser und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, beide SPD, will durch leichtere Anerkennungen und mit einer neuen „Chancenkarte“, die auf einem Punktesystem aufbaut, „die Einwanderung qualifizierter Drittstaatsangehöriger“ um jährlich bis zu 60.000 Personen erhöhen. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz erleichtert qualifizierten Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Dadurch können Unternehmen, einschließlich des Öffentlichen Dienstes, auf einen größeren Pool an Arbeitskräften zugreifen. Das Gesetz ermöglicht laut Bundesregierung im Wesentlichen drei Wege für die Fachkräfteeinwanderung nach Deutschland:

Potenzial: Zu den neuen Regeln gehört, dass Menschen künftig mit einer „Chancenkarte“ für ein Jahr nach Deutschland kommen können, wenn sie Potenzial für den Arbeitsmarkt mitbringen. Diese Chancenkarte basiert auf einem Punktesystem: Die Punkte werden für Qualifikation, berufliche Erfahrung, Deutschkenntnisse oder einen persönlichen Bezug zu Deutschland sowie das Alter vergeben.

Erfahrung: Neu ist zudem, dass die Berufserfahrung mehr Gewicht erhält. Ausländische Fachkräfte sollen auch dann eine Stelle annehmen können, wenn ihr Berufsabschluss in Deutschland nicht anerkannt ist, sie aber über eine mindestens zweijährige Berufserfahrung verfügen. Es ist dann möglich, die Anerkennung in Deutschland nachzuholen.

Qualifikation: Schon bald soll es auch möglich sein, dass Zuwanderer*innen mit einem anerkannten Abschluss nicht nur in ihrem erlernten Beruf arbeiten können, sondern auch eine andere Tätigkeit aufnehmen dürfen. Künftig gilt: Wer einen Abschluss hat, kann jede qualifizierte Beschäftigung ausüben.

Der DGB und ver.di begrüßen ausdrücklich viele Maßnahmen, die im Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung enthalten sind. Sie seien ein guter Schritt in die richtige Richtung. Gleichwohl darf sich Migration keinesfalls nur am Arbeitgeberinteresse orientieren, vielmehr sollte der Mensch im Vordergrund stehen. Wer nach Deutschland komme, hier lebe, arbeite und bleiben möchte, brauche die Chance, in unserer Gesellschaft anzukommen und ökonomisch und politisch teilhaben zu können sowie nachhaltige Bleibeperspektiven.

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